Stressiger Alltag
Zehn Jahre Uni, zehn Jahre Vorfreude auf den Traumberuf und zehn Jahre harte Arbeit für ein enttäuschendes Ergebnis. Die meisten Lehrer haben Angst sich zu äußern, denn oft werden sie als schwach dargestellt und voreilig beurteilt. Aber ein Lehrerjob ist nicht zu vergleichen mit einem durchschnittlichen Bürojob. Der Alltag eines Lehrers ist nämlich alles andere als entspannt.
Morgens früh aufstehen, keine Materialen vergessen und oft muss man einen weiten Weg zurücklegen, was die Verspätungschancen erhöht. Angekommen muss man noch mal schnell in das Lehrerzimmer, dann ab in die erste Klasse. Auf weiterführenden Schulen ist das Klassenklima besonders schlecht, der Umgang mit einem Lehrer ist eher respektlos und frech. Allerdings gibt es auch Ausnahmen; stille, gute Schüler. In der Pause noch mal schnell ins Lehrerzimmer, etwas kopieren und den nächsten Unterricht vorbereiten. Zwischendurch ruft ein empörtes Elternteil an, Gespräche müssen abgehakt werden. In der Mittagspause kurz etwas essen, dann wieder Lernstoff vorbereiten. Oft gibt es nach dem Unterricht auch noch lange Konferenzen, die manchmal bis in den Abend dauern. Zu Hause angekommen müssen Arbeiten konzipiert und korrigiert werden und der Unterrichtsstoff bereitet sich auch nicht von alleine vor. Wieder geht es an Eltern-Lehrer-Telefonate und die Planung von Ereignissen oder Projekten. Notenauswertung muss auch noch irgendwann gemacht werden und dabei kann man sowieso nur alles falsch machen. Anfänger des Jobs zweifeln an ihrer Karriere, wenn sie die ersten Arbeiten korrigieren und sich fragen, ob sie zu schlechten Unterricht machen. Unter anderem sind auch die Schüler ein großer Teil des Problems. Im Laufe der Jahre hat sich die Verhaltensweise der Schüler verändert. Stolzer und frecher gehen sie die Lehrer und den Unterricht an, respektlos beleidigen sie und wollen Lehrer abwählen. Verzweifelte Lehrer fragen bei den erfahrenen Lehrern nach, die einem allerdings nur raten ein durchschnittlicher Lehrer zu sein, alles so zu nehmen wie es ist. Doch die Neuen sind mit Ehrgeiz in ihren Traumjob gestartet. Einige versuchen durchzuhalten. Abends so früh wie möglich ins Bett zu gehen und sich an den stressigen Schulalltag anzupassen. Doch andere schaffen es nicht, melden sich für längere Zeit krank und irgendwann verabschieden sie sich dann von ihrem so einfach erschienen Traumberuf.
!Achtung! Natürlich wissen wir, dass der Artikel überspitzt ist und sich auf negatives beschränkt. Es gibt bestimmt sehr viele Lehrer, die ihren Job lieben und sich gerne jeden Tag mit uns rumschlagen. Über ein bisschen Mitleid freuen sie sich aber bestimmt auch mal!