Freizeit

Quarantäne-Blog

Da unser Alltag im Moment ziemlich ungewohnt ist, wird ab nun jede Woche einer unserer Redakteure aus seinem jetzigen Leben berichten.

Teil 1

Es ist irgendwie seltsam einfach so über sein Leben zu schreiben. Deshalb fange ich einfach an über meine derzeitige Situation zu schreiben, ohne die üblichen, (aber auch leicht peinlichen) Begrüßungsfloskeln.

Mein Tagesablauf sieht in etwa so aus: Ein bisschen vor Morgenlicht (Fajr), also gegen 3:45 Uhr, aufstehen, halb schlafend so viel Wasser wie möglich trinken und vielleicht ein bisschen essen. Dann die Gebetsreinigung, das Beten und dann mit dem Gezwitscher der Vögel in den Ohren versuchen wieder einzuschlafen, was weitaus schwieriger ist als man denkt. Nach ein paar Stunden Schlaf stehe ich dann auf und fange mit meinen Schulaufgaben an. An diejenigen, die sich vielleicht immer noch unsicher sind; ja, ich faste, es ist schließlich Ramadan. Während des restlichen Tages habe ich außer meinen Schulaufgaben, den Gebeten, aufräumen und Sport machen nicht besonders viel Beschäftigung. Bis auf den Abend natürlich, an dem ich meiner Mutter bei den Vorbereitungen für das Fastenbrechen helfe, und wir nach den Pflichtgebeten auch mit dem langen Nachtgebet beschäftigt sind. Das wird alles aber relativ spät, weshalb ich froh bin, das ich nicht früh morgens um sechs Uhr für die Schule aufstehen muss.

Trotz des Lesens vieler Bücher langweile ich mich oft. Das gilt auch für andere, wie ich beobachten konnte, vor allem für meinen kleinen Bruder. Dadurch kommt man auf seltsame Ideen. Ein Beispiel: An einem Tag hat mein Bruder den Entschluss gefasst, einen Vogel zu jagen, damit wir ihn essen können. Aber nicht mit irgendeinem Netz oder etwas anderem „Denkwürdigen“. Nein, es musste ein selbstgebauter Bogen, samt mehr oder minder kleiner Äste als Pfeile, sein. Die Jagd im Garten viel „leider“ erfolglos aus. Gott sei Dank! Ich wüsste nicht, was ich gemacht hätte, wenn er tatsächlich einen gefangen hätte. Nicht, dass ich es befürchtet hätte, aber man sollte sich immer über Eventualitäten Gedanken machen.

Um nicht leicht depressiv zu werden, wegen der Quarantäne und so, habe ich mir eine Liste gemacht auf der Vorteile, wie die Verschnaufpause für unsere Umwelt, stehen. Obwohl ich nicht zur Moschee durfte, was vor allem jetzt im Ramadan sehr traurig für mich und sicher viele andere ist, gab es einen kleinen Trost für mich. Der Gebetsruf einiger Moscheen in Frankfurt. Etwas, das ich nur während des Marokkourlaubs erlebte und schmerzlich vermisste. Es war einfach unglaublich, den Gebetsruf hier zu hören. Eine Erfahrung, die wir leider nur in Corona-Zeiten machen können. Aber ich nehme, was ich kriegen kann.

Vielleicht können diejenigen, die tatsächlich bis jetzt noch gelesen haben, ein paar Kommentare hinterlassen. Eigene Highlights? Lustige Geschichten? Ideen zum Zeitvertreib? Nur her damit. Egal von wem. (Obwohl einige Lehrer-Kommentare bestimmt auf viel Interesse stoßen würden.)

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